Fronleichnam
Im bayerischen wird der Fronleichnamstag auch "Prangertog" genannt. Der Name Prangertog kommt daher, dass nicht nur die Natur ihre ganze Schönheit anprangert (zeigt), sondern auch die Trachtler ihr bayerisches Gewand anprangert und die Kommunionkinder ihre Kommunionkleider. In manchen Ortschaften werden an diesem Tag auch Kräuter geweiht. Diesem Brauch wird in Gaimersheim am 15. August, dem Frauentag, nachgegangen. In Gaimersheim wird die Wegstrecke, an der das Allerheiligste vorbeizieht, mit grünen Birken geschmückt. Heute gilt das Grün der Birke und der Blumenschmuck, in Form der kunstvoll gestalteten Blumenteppichen vor den Altären, immer noch als segenskräftig. Daher wird heute noch von den Kirchgängern die Birkenstauden nach der Prozession gerupft und die Zweige in den Wohnungen, Ställen und Gebäuden aufgehängt. Sie sollen auch vor Blitzschlag schützen, so der Brauch. Der Fronleichnamsfeier, wenn der Pfarrer den Leib Christi in der Monstranz mit auf den Weg durch die Straßen nimmt, wird immer noch bei den Gläubigen ein besonderer Stellenwert zugewiesen. Die Häuser wurden früher festlich mit Fahnen geschmückt. Dieser Brauch wird leider immer mehr vergessen.
Der erste Prangertog
Aufn Prangertog hod ma se
scho so lang gfreit.
Mit drei Johr hod ma as erste moi
in´d Kircha mitgeh derfa.
I hob a Trachtengwandl kriagt.
Gschenkt, weil zum Kaffa hods net g´langt.
San uns ja sechs Buama
und drei Deandl gwen.
D´Muadda hod mi
bei da Hand g´numma.
Nach da Andacht ham ma
mit´n Prangerzug mitgeh derfa.
Ham Glock´n gläut;
Deandln hom Kranzl auf g´habt
und Bleama g´straaht -
und mia hom uns g´freit.
Kirchaleit ham oiwei
des gleiche bet´.
Der Exposi hod unterm
"Himmi" geh derfa.
Fahna san mittrog´n wor´n
und Figur´n und Laterna
auf lange Stanga.
So wos hob i no nia g´seh´n g´habt.
(Verfasser unbekannt)